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Die Ojibwe Indianer gehörten
zu einem der größten
Indianerstämme Kanada's. Ihr
Stammesgebiet lag entlang der Großen
Seen in Ontario, im Westen Kanada's und im zentralen Norden der USA. Die
wunderschönen Ojibwe
Schneeschuhe sind mit die
ältesten aus Holz gefertigten traditionellen
Schneeschuhe
überhaupt. Sie haben auch
eine starke Ähnlichkeit mit jahrhundertealten Schneeschuhen aus Sibirien, Grönland
und Skandinavien. Ihre besondere Form begünstigt
den Auftrieb im tiefen, weichen Schnee in offenen Wäldern
und Prärien. Die schlanke, spitz
zulaufende und nach oben gebogene Nase, zusammen mit dem langen, wiederum
spitz zulaufenden Ende des Schneeschuhs begünstigen
ein Ski-ähnliches Gleiten hangabwärts
und auf fester Schneedecke. Wahrscheinlich sind die Ojibwe Schneeschuhe die
Vorgänger des alpinen Skis. Leise und
stabil, der Ojibwe ist beste Wahl für
größere
Distanzen. Anmerkung: Ich benutze diese Schneeschuhe auch im dichten Wald,
zusammen mit den stabilen Faber "heavy duty work" Bindungen (aus Leder).
Dadurch ist der Schneeschuh fest mit dem Stiefel verbunden, das heißt
er schlendert nicht nach links oder rechts. Das ist wichtig wenn man auf der
Stelle wenden muss; um Bäume herum usw.
Es ist auch absolut ratsam, zum Gebrauch in dichtem Wald, die für
das jeweilige Körpergewicht
noch vertretbare kleinere Größe
zu wählen. Besser kleiner als größer!
Man beherrscht die Schneeschuhe dann besser und kann viel leichter damit
laufen. Zum Schluss möchte
ich noch eine besondere, diesen Schneeschuhen eigene, Erfahrung mit Ihnen
teilen. Wenn man mit den Ojibwes im frisch gefallenen, tiefen Schnee läuft,
dann sinkt man natürlich
ein, vielleicht 20 cm oder so. Der Schnee fällt
dann unweigerlich zusammen und auf die Schneeschuhe, sodass sie unter dem
Schnee begraben sind. Mit anderen Schneeschuhen (anderen Formen) hebt man
diese dann an (mühsam!)
und schüttelt
den Schnee ab; erst dann geht's weiter. Das ist auf Dauer sehr ermüdend!
Nicht so jedoch mit den Ojibwes. Man sinkt zwar auch mit diesen ein. Auch
diese werden von dem zusammenfallenden Schnee begraben. Jetzt aber kommt's:
Man hebt den Schneeschuh nicht an, sondern bewegt die Füße
einfach vorwärts;
man läuft
ganz normal vorwärts.
Und durch die spitz zulaufende, nach oben gebogene Nase des Schneeschuhs
taucht dieser ganz von alleine aus dem glitzernden, tiefen weichen Schnee wieder auf.
Wie als ob ein Wal aus dem Wasser auftaucht. Nur immer wieder... Es ist
etwas Besonderes! Man läuft
ganz normal vorwärts.
Man sinkt ein. Der Schnee fällt
auf die Schneeschuhe. Und dann, beim Vorwärtslaufen,
tauchen die Schneeschuhe ganz von selbst aus dem tiefen, lockeren Schnee
wieder auf. Zuerst die Spitze, dann mehr und mehr, dann der ganze
Schneeschuh — und dann sinkt man wieder ein, und alles wieder von vorne...
rhythmisch... mit kaum hörbarem,
leisen Rauschen...
Es ist etwas ganz Besonderes! Man muss es erleben! In der herrlichen,
stillen, tief
verschneiten Natur...
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